Die
CDU-geführte Regierung hat alle Weihnachtsmärkte im Freistaat Sachsen verboten.
Gegen den Willen der meisten Bürger und der Kommunen. Angeblich sei die
Ansteckungsgefahr zu hoch. Dem widersprechen nun führende Aerosol-Experten. Sie
kritisieren die Maßnahme als „unsinnig“.
„Aus aerosolphysikalischer Sicht macht ein Verbot von Weihnachtsmärkten absolut
keinen Sinn. Im Freien finden nur sehr wenige Ansteckungen statt“, sagte
beispielsweise Gerhard Scheuch, früherer Präsident der Internationalen
Gesellschaft für Aerosolmedizin, der Tageszeitung WELT. „Das Risiko einer
Infektion sei in Innenbereichen 20- bis 100-mal höher als draußen.“
„Die Weihnachtsmärkte müssen öffnen dürfen“, fordert deshalb auch Sachsens
AfD-Landesvorsitzender Jörg Urban: „Macht die Märkte auf! Tausende Händler haben
Zeit, Geld und viel Liebe in die Vorbereitung der Weihnachtsmärkte gesteckt. Nun
bleiben sie auf teils verderblicher Ware in Millionenhöhe sitzen. Und das wegen
einer offenbar willkürlichen Verbotsregelung, die laut Wissenschaftlern noch
dazu völlig nutzlos ist.
Urban beruft sich auf einen weiteren Experten, Christof Asbach, Präsident der
Gesellschaft für Aerosolforschung. Der sagt jetzt öffentlich: „Ich halte die
Öffnung von Weihnachtsmärkten, auf denen ausreichend Abstand gehalten werden
kann, für vertretbar. Ich befürchte, dass eine generelle Schließung verstärkt
dazu führt, dass die Menschen sich im privaten Umfeld in Innenräumen treffen,
was das Infektionsrisiko deutlich erhöht.“
Die Aerosol-Forscher kritisieren außerdem die nächtlichen Ausgangssperren für
Ungeimpfte, die nun auch in Sachsen gelten: „Dies suggeriert, dass draußen die
Gefahren lauern, das Gegenteil ist aber der Fall. Ausgangssperren sind absolut
kontraproduktiv.“