Warum immer nur Wanderwitz?

Sehr geehrte Frau Suppa, liebe Redaktion der LVZ,

mit Verwunderung las ich heute in Ihrer Zeitung erneut ein langes Interview mit dem CDU-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl, Marco Wanderwitz. Das ist nun gefühlt der 20. Beitrag in der LVZ über die Auslassungen von Wanderwitz zu den Ostdeutschen.

Ich frage mich, warum Sie dem sächsischen Spitzenkandidaten der AfD, Tino Chrupalla, noch kein einziges Mal eine ähnlich große Bühne geboten haben. Überhaupt kommen AfD-Politiker in ihrer Zeitung selten zu Wort, obwohl unsere Partei die zweitstärkste Kraft in Sachsen ist.

Ihre einseitige Berichterstattung beunruhigt mich noch aus einem anderen Grund. Die Kernthese von Wanderwitz ist: AfD-Wähler sind irgendwie in der SED-Diktatur hängengeblieben und hätten kein „demokratisches Bewusstsein“ entwickelt. Bei solchen schwerwiegenden Anschuldigungen gehört es sich normalerweise für eine Qualitätszeitung, die Gegenseite auch zu Wort kommen zulassen. Nur mit so einer neutralen Berichterstattung kann sich der Leser eine eigene, faktenbasierte Meinung bilden.

Die LVZ hat aber keinen einzigen AfD-Politiker zu den kruden Thesen von Wanderwitz befragt. Ja mehr noch: In Ihrer Zeitung kommen nur linke Politikwissenschaftler zu Wort, die Wanderwitz vehement verteidigen. Hier beschleicht mich das Gefühl, Sie sind gar nicht an einer neutralen Meinungsbildung Ihrer Leser interessiert. Das finde ich schade und gefährlich für unsere Demokratie.

Falls Sie meinen Brief als Denkanstoß empfinden, Frau Suppa, würde mich das freuen. Zumal ein Interview mit einem heimatverbundenen, sächsischen AfD-Politiker für Sie als in Westdeutschland sozialisierte Journalistin sehr interessant sein dürfte.

Mit freundlichen Grüßen,
Jörg Urban
AfD-Landesvorsitzender

Foto: Gerd Seidel (User:Rob Irgendwer)/ Wikipedia/ CC BY 3.0
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