Hunderte
Demonstranten jubelten am Montag dem Bautzener CDU-Vize-Landrat Udo Witschas zu,
als dieser sinngemäß verkündete, eine Impfpflicht für medizinisches Personal im
Kreis Bautzen nicht umsetzen zu wollen. Jetzt ruderte der CDU-Mann, der auch als
Landrats-Kandidat seiner Partei gehandelt wird, öffentlich zurück. Er sei
möglicherweise falsch verstanden worden. Zuvor hatte Kretschmers Stellvertreter,
SPD-Minister Martin Dulig, dem CDU-Politiker einen öffentlichen Rüffel für
dessen Unbotmäßigkeit erteilt.
„Der CDU-Landratskandidat fällt um wie ein Strohhalm. Zuerst war ich beeindruckt
von seiner Courage, sich gegen die angekündigte Impfpflicht seiner eigenen
Partei und der gesamten sächsischen Regierung zu positionieren. Aber es war wohl
nur Populismus, um den schnellen Beifall der vielen Demonstranten einheimsen zu
können. Diese werden nun doppelt enttäuscht sein, wie schnell ein
Möchtegern-Landrat seine Meinung ändert, sobald etwas Gegenwind aus Dresden
aufkommt.
Besonders bemerkenswert ist, dass Michael Kretschmer seinen Parteifreund nicht
CDU-intern auf Linie bringt, sondern offenbar SPD-Stellvertreter Dulig die
Führung überlässt. Einmal mehr zeigt sich, dass die sächsische CDU von SPD und
Grünen dominiert wird, die mehr und mehr auch die Richtlinienkompetenz für die
sächsische Landespolitik übernehmen.
Die sächsische AfD wird im Kreis Bautzen einen eigenen Kandidaten für das Amt
des Landrates aufstellen. Ich verspreche, dass es mit diesem keine
Umfaller-Politik à la CDU geben wird.“